Gründerporträt Veronika Emily Pohl

Gründerporträts – diese Reihe der Fragen an Gründer und Selbständige setze ich heute mit Veronika Emily Pohl fort, sie ist Journalistin und Musikerin (Emily‘s Escape). Es ist mir ein Vergnügen, sie hier vorzustellen!

Veronika Emily Pohl_copyright Nils Rosacker

 

Veronika Emily Pohl

geboren am 13. November
reist gerne in die USA und auf andere Kontinente, um sich daran zu erinnern, dass das Leben woanders auch anders funktioniert.
findet es immer wieder faszinierend, Neues zu verstehen und zu entdecken
hat schon viel verstanden und entdeckt 😉

1. Seit wann bist Du selbständig?
Im Jahr 2008 habe ich mein Studium abgeschlossen und mich danach zeitgleich als Musikerin (www.emilysescape.com) und Journalistin (www.wörterklang.de) selbstständig gemacht. Das war für mich eine Notwendigkeit, um beide Leidenschaften unter einen Hut bringen zu können.

2. Was gefällt Dir besonders an der beruflichen Selbständigkeit?
Immer ziemlich genau zu wissen, wofür man gerade etwas tut und arbeitet – denn in der Selbstständigkeit man merkt recht deutlich, wo es an etwas fehlt oder was Arbeit benötigt. Umgekehrt bekommt man dafür auch immer mit, wenn sich die Mühe dann auszahlt. Leidenschaft für das zu spüren, was man tut – denn ohne Leidenschaft funktioniert Selbstständigkeit nicht. Sich die Zeit und den Tag selbstständig einteilen zu können.

3. Wo liegen die Risiken, Stolpersteine aus Deiner Sicht?
Bei einer Selbstständigkeit, für die keine großen Investitionen nötig ist, liegen die meisten Risiken in uns selbst: Schafft man es, sich selbst zu strukturieren, um effektiv arbeiten zu können? Sich zu motivieren, um etwas zu wagen oder nach dem Scheitern neu anzusetzen? Das ist meiner Meinung nach die größte Kunst. Natürlich gibt es aber auch äußere Stolpersteine – zum Beispiel nicht gut vernetzt zu sein. Die richtigen Menschen für die Zusammenarbeit zu kennen oder kennenlernen zu können, ist extrem wichtig.

4. Welches Buch liest Du zurzeit?
Ich habe gerade einen tollen Roman zu Ende gelesen, in dem sich die Geschichten dreier Menschen verwickeln. Der Weg zu sich selbst und ob man eher das Glück oder Unglück vor der eigenen Nase sieht, spielt darin eine große Rolle: „Das war ich nicht“ von Kristof Magnusson.

5. Was ist für Dich der größte Unterschied zwischen dem angestellt Arbeiten und der Selbständigkeit?
Selbstständigkeit bedeutet für mich Verantwortung zu übernehmen: Man ist verantwortlich für das, was man tut (und was man nicht tut). Selbstständig sein bedeutet für mich auch Freiheit und einen großen Handlungsfreiraum haben, den man sonst selten so hat: Ich kann etwas, von dem ich eine Vision habe, erschaffen und bestimmen, wie es sein soll: Sei es die Art, wie ein Song produziert wird, meinen Webauftritt, das Artwork für mein Album oder welche Dienstleistungen ich genau anbieten will. Als Angestellte setze ich eher Dinge um, die mir von Außen aufgetragen werden.

6. Worauf möchtest Du nicht verzichten?
Auf genau das: Eine Idee aus meinem Inneren in die Realität zu holen.

7. Was hat den Ausschlag gegeben für Deine Selbständigkeit?
Das Bedürfnis, meine musikalischen Ideen auszuleben: Ich schreibe Pop-Songs, bei denen ich mich am Klavier selbst begleite. Gleichzeitig wusste ich aber, dass ich mit journalistischem Handwerk viel eher Geld verdienen kann. Sich nur über die Musik zu finanzieren ist wahnsinnig schwer und nur Wenigen vorbehalten. Im Endeffekt kann ich auf beiden Wegen Geschichten erzählen – insofern funktioniert die Zweiteilung für mich ganz gut.

8. Wie verbringst Du am liebsten Deine freie Zeit?
In der Natur und mit Freunden.

9. Welchen Tipp kannst Du aus heutiger Sicht zukünftigen Gründern geben?
Sich vorher bzw. währenddessen klar zu machen, aus welcher Motivation man sich selbstständig macht. Worum geht es einem ganz grundsätzlich? Das finde ich aus zwei Gründen wichtig: 1. um zu überprüfen, ob man dafür den richtigen Ansatz gewählt hat, und 2. um langfristig glücklich werden zu können mit dem, was man tut.

Vielen Dank für die Antworten!

Webadressen:

Musik
www.emilysescape.com
www.facebook.com/emilysescape.music
https://twitter.com/Emilys_Escape

Journalismus
www.wörterklang.de

P.S.: Das Porträtfoto hat Nils Rosacker gemacht!

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