Die Kunst des Feuermachens

Sonntagmorgen, minus zwei Grad, in meiner ersten Nacht auf Hooge ist Schnee gefallen. Die Heizung funktioniert nur so leidlich und mein netter Vermieter hat es mir am Vortag mit dem Ofen herrlich warm gemacht, am Abend aber dann doch nicht gezeigt, wie es funktioniert.

Draußen stürmt es. Die Aussicht aus den Fenstern rundum ist wundervoll. Die auf eine kalte Ferienwohnung weniger. Also versuche ich mich an alles zu erinnern, was ich über das Feuermachen weiß.  Anmachholz und Streichhölzer finde ich. Ich beginne zu experimentieren: Luftzufuhr, Regler, Schürhaken… Und merke, dass es auch hier nur mit Aufmerksamkeit und Liebe geht. Beobachten, in Ruhe lassen, wenden, probieren…

Es ist wie bei der Arbeit, in glückenden Beziehungen: Welch eine Freude, wenn es funktioniert und die Glut zu anhaltender Wärme wird. Es knistert. Nachlegen nicht vergessen, aber auch nicht zu viel kümmern. Vertrauen. Wie im richtigen Leben. Es hat ein Geheimnis.

Hallig Hooge, März 2013

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